Wenn wir einem befellten oder gefiederten Kumpel in unserem Heim ein zu
Hause bieten wollen ist der Wille allein schon großartig. Häufig sind
Euphorie und Freude groß und es kann gar nicht schnell genug gehen, das ausgewählte Tier zu sich zu holen.
Die Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass die anfängliche Begeisterung
schnell in Ernüchterung umschlägt, wenn unsere Vorfreude schneller
gewesen ist als unsere Bedenken. Grundsätzlich möchten wir von Ökolia dazu beitragen, dass es Euch und
euren Tieren gut geht, daher einige Gedanken zur der Anschaffung eines
Tieres.
Zum ersten möchten wir uns mit der Frage beschäftigen, welche Art von Haustier für uns die richtige ist. Was können wir diesem Tier bieten, können wir es Artgerecht halten, seinen Bedürfnissen entsprechen?
Sind wir in der Lage ein Tier zu verstehen, können wir beispielsweise
einen Hund führen und erziehen, sind wir fähig z.B. mit Pferden richtig
umzugehen? Auch, wenn Ihr bereits erfahrende Tierhalter seid, bitten wir
Euch immer wieder nicht nur daran zu denken - sondern auch entsprechend zu
handeln.
Viele unserer Haustiere sind Gruppen -, Rudel -, Schwarm - oder
Herdentiere, dh. sie sollten niemals alleine gehalten werden. Das gilt
für Nager (eine Ausnahme kann der Hamster hier bilden), ebenso wie für
Vögel, für viele Fische, Reptilien, für Pferde, Rinder, Schweine usw.
Bei Katzen und Hunden haben wir die Erfahrung gemacht, dass ihre
Verträglichkeit zu - und ihre Bedürfnisse mit Artgenossen zusammen zu
sein, sehr variiert.
Dem Tier zu liebe also vorher sich belesen, fragen und wenn möglich Erfahrungen sammeln.
Haben wir zudem ausreichend Platz zur Verfügung? Das Meerschweinchen in
dem kleinen Käfig - irgendwo zwischen Wischmopp und Besen abgestellt, ist
nicht Artgerecht! Gerade Nagetiere brauchen viel mehr Raum, als ihnen oft
zugestanden wird, die üblichen Käfige aus den Zoohandlungen reichen
meistens nicht aus.
Für Vogelbehausungen gilt hier dasselbe, aber auch Aquarien und Terrarien
sind häufig zu begrenzt an Fläche, um ihren Bewohnern den notwendigen
Spielraum zu bieten. Zudem sind alle die hier genannten
Unterbringungsmöglichkeiten ziemlich teuer, es sei denn, Ihr seid findig
genug und schraubt, klebt, nagelt und hämmert eigene Kreationen
zusammen.
Auch die Unterkünfte von Pferden, Rindern und Schweinen sollten
genaustens durchdacht werden, bevor wir diese Tiere zu uns holen. Eine
kleine Box mit Winzigwiese davor, stellen diese Tiere nicht zufrieden und
verdrecken zudem sehr schnell.
Faktor Zeit. Wie sieht es damit bei Euch aus? Wer den ganzen Tag im Büro
sitzt, tut gut daran, z.B. keinen Hund sein eigen zu nennen, wenn dieser 8 -
10 Stunden am Tag alleine in der Wohnung, auf Eure Rückkehr warten muss. An dieser Stelle wäre vielleicht eine Anschaffung von Kleintieren, die in Gruppen
bei Euch leben günstiger, da diese sich während Eurer Abwesenheit
miteinander beschäftigen und somit etwas unabhängiger von Euch sind.
Erlaubt es Eure Zeit die Tiere genau zu beobachten, sich mit ihnen zu
beschäftigen, sie in Ruhe zu füttern und das möglicherweise über viele
Jahre? Wie sieht es aus, wenn Ihr in den Urlaub fahren möchtet, habt Ihr
eine vertrauensvolle Person in Eurer Nähe, bei der Ihr Euer Tier in guten
Händen wisst?
Artgerechtes Futter. Können wir unser Tier abwechslungsreich und
vollwertig ernähren? Reicht dazu unser Finanzstarker Geldbeutel, haben
wir ausreichend Lagermöglichkeiten oder immer Zugang zu frischen
Futtermitteln?
Krankheiten, könnt Ihr diese früh genug erkennen,
habt Ihr ausreichend Zeit als auch den Willen zum Tierarzt zu fahren und
Geld für eine Behandlung übrig? Seid Ihr bereit, Eure kranken Tiere zu pflegen, wofür zusätzlich Zeit, Kosten und viel Geduld aufgebracht werden müssen?
Leid zu ertragen bei verletzten, alten oder gesundheitlich angeschlagenen Tieren ist ein hartes Brot. Immerhin können wir ein Tier von seinem Schmerz erlösen lassen, doch auch
hier möchten wir uns über diesen letzten endgültigen Schritt
ausreichend Gedanken machen.
Natürlich ist es ein Segen und auch richtig, einem unheilbar kranken,
sich quälendem Tier diese Gnade zu erweisen, dennoch sei angemerkt, dass
zu oft zu früh eingeschläfert wird.
Bevor wir diese Entscheidung treffen, bitten wir im Sinne des Tieres sehr
genau zu überlegen ob die Zeit dafür wirklich schon gekommen ist. Es
ist erstaunlich, wie viele Tiere sich wieder erholt haben und wieder
gesund wurden, obwohl sie ganz nah an der Pforte zum Jenseits standen.
Bei diesem sensiblen Thema stellt sich immer die Frage, wie groß das Leid
unseres Tieres wirklich ist oder ob WIR nicht diejenigen sind, die nicht ertragen können.
Ein Pflegefall bedeutet Hoffen, bedeutet Bangen, schlaflose
Nächte, 24 Stunden Alarmbereitschaft und intensive Betreuung. Oder einen
teuren Aufenthalt in der Klinik.
Versteht uns bitte nicht falsch, wir wollen Euch die Anschaffung eines Tieres nicht madig machen, das Gegenteil ist der Fall. Doch allein an diesen wenigen Überlegungen, die wir hier aufführen, soll verdeutlicht werden was alles zu bedenken ist, damit unser
tierischer Kumpel sich wohlfühlt und gerne mit uns zusammen ist.
Sind diese Punkte jedoch gründlich durchdacht und stimmen Eure
Vorraussetzungen - dann nix wie los und rein ins Vergnügen.
Bitte schaut
zuerst in einem Tierheim vorbei! Dort sitzen und warten so viele potentielle Kumpels für Euch, dass es zu
schade wäre, wenn Ihr Euch und ihnen diese Chance nehmt. Und es muss
nicht zwingend ein Jungtier sein, so putzig und goldig diese auch sind.
Auf die so genannte Reinrassigkeit eines Tieres kann ebenfalls verzichtet
werden, wenn wir einem Freund zu uns holen möchten und kein
Prestigeobjekt!
Bitte denkt und diskutiert diese Überlegungen bevor das Chaos bei Euch einzieht.
Wir wünschen Euch viel Freude mit Euren Vierbeinern, Flattermännern, Beschuppten und Beflossten, schreibt uns, wenn Ihr mögt über Eure
Erfahrungen und Erlebnisse, habt Ihr weitere Tipps und Ratschläge? Eure Berichte sind herzlich willkommen!
Ökolia vergräbt sich in Recherchen,
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