Habt Ihr Euch schon einmal die Zeit genommen einen Acker zu betrachten?
Also nicht nur wenn ihr mit dem Auto, der Bahn oder auf dem Rad vorbei rollert sondern so richtig, so mit geschärftem Auge?
Als ich diese Frage in unserer Runde stelle ernte ich verständnisloses bzw.fragendes Kopfgeschüttel und Schultergezucke. "Wer macht denn sowas?", höre ich.
Nun, mehr Leute als ich vor kurzem noch angenommen hätte.
Betrachten wir zuerst das typische Bild unserer Landwirtschaft.
Glatt gebügelte Flächen, Mais, Getreide, Rüben, Raps, Kartoffeln und hin und wieder Grünlandflächen.
Schauen wir genauer hin bemerken wir Jahreszeitenabhängig, dass und wie diese Flächen bewirtschaftet werden.
Beispielsweise wird dann gepflügt und gegrubbert, der Bauer bringt
Dünger aus, spritzt gegen Unkraut, Schädlinge, Pilze und setzt
Halmverkürzer ein. Auf intensiv bewirtschafteten Grünland wird ebenfalls gedüngt, mit Mist,
Gülle und/oder Mineraldünger, manchmal werden Platz verdrängende Pflanzen
wie zB.Löwenzahn totgespritzt, ansonsten wird im wesentlichen zwei bis
vier mal im Jahr gemäht.
So könnten wir in etwa das Bild der konventionellen Pflanzenproduktion umschreiben.
Doch sehen wir noch genauer hin.
Im Prinzip sind diese Flächen so hübsch grün sie auch sind und so schön sich das Getreide auch im Wind wiegen mag, tot. Ja, ihr habt richtig gehört.
Sehr viel Leben in, auf und unter diesen Äckern und Wiesen existiert bei dieser Art von Landwirtschaft nicht mehr.
Gut, wir sehen hin und wieder einen Hasen oder Rehe darauf herum turnen,
vergleichen wir diese aber mit einer zb brach liegenden Wiese oder
einem biologisch bewirtschafteten Feld ist unser Staunen nicht weit.
Nun, ist es so, dass der Beruf des Landwirts ganz gewiss nicht zu den
einfachen gehört. Ungeachtet der schweren körperlichen Arbeit und der
Bereitschaft unabhängig von Wetter, Uhr - und Jahreszeit draußen sein zu
müssen, lässt dieser Wirtschaftszweig es kaum zu, sich eine goldene
Nase zu verdienen.
Gerade die Pflanzenproduzenten sind von den Launen der Natur, sprich vom Wetter mehr denn je abhängig.
Da gilt es jedes Risiko zu vermeiden auch wenn die Flächen vor zb.Sturm
-, Brand - und Hagelschäden versichert werden können, wenn der Landwirt
denn dafür das nötige Geld aufzubringen vermag.
Es kann einen Bauern in den Ruin treiben, wenn nur ein einziger Sturm in
sein Getreide haut, es dadurch platt auf dem Boden liegt und nicht mehr
verwertet werden kann. Genauso hässlich wird es wenn der Landwirt im Spätsommer oder Herbst
ernten möchten und plötzlich Regenfälle einsetzen die ihm die
Feuchtigkeit ins Getreide treiben.
Zudem lässt diese so genannten Fremdbesatz sprießen, was bedeutet, selbst
wenn die Flächen dann wieder abgetrocknet sind bleibt immer noch das
Grün dieser unerwünschten Pflanzen, dass eine erfolgreiche Ernte
behindern kann.
Dies sind nur wenige Beispiele aber sie sollen erläutern warum die
konventionelle Landwirtschaft auf giftige Chemie wie Pestizide,
Fungizide und auch Gentechnik zurück greift.
Entschuldigen soll es jedoch nicht.
Darf es auch nicht, denn diese Form der Bewirtschaftung bedeutet Ausbeutung der Ressourcen.
Im Laufe der Zeit werden die Flächen krank. Nur eine Handvoll Erde aus
diesen intensiv bewirtschafteten Böden lässt uns erkennen wie
ausgemergelt und leblos die Ackerkrume vor sich hin vegetiert.
Die eingesetzte Chemie verhindert und vernichtet nicht nur die so
wichtigen Bodenlebenwesen, sie lässt auch keinen Lebensraum für andere
Wildtiere zu.
Und was diese Gifte aber auch die Gentechnik in uns Menschen anrichtet sollte mittlerweile bekannt sein.
Immerhin beginnt ein Umdenken.
Mittlerweile steigen immer mehr Bauern auf BIO um. Einige aus
so genannten ideellen Gründen, viele wegen der hohen Nachfrage nach BIO -
Produkten. Das ist gut aber vor allem notwendig!
Im so genannten BIO - Acker finden wir Leben, nicht nur Freund Regenwurm
kann dort ungestört seine wertvolle Arbeit verrichten, wir entdecken
zudem Nester von Bodenbrütern, Nager, Insekten, Vögel und viele wilden
Blumen und selten gewordene Pflanzenarten. Ein Mikrokosmos entsteht, der
Kreislauf schließt sich.
Genauso sieht es auf extensivem Grünland aus. Die Natur erholt sich und
beschenkt uns mit reichhaltiger Artenvielfalt und langfristig gesehen
mit persönlichem Wohlbefinden.
Wir haben beobachtet, dass je weniger wir in die natürlichen Vorgänge
eingreifen, umso weniger müssen wir auch an Arbeit im
landwirtschaftlichen Sinne verrichten.
Das überrascht und lädt zum diskutieren ein dennoch wir bleiben bei der
Feststellung, dass funktionierende Natur und damit das so wichtige
Gleichgewicht die besten Vorraussetzungen schaffen, gesunde Produkte zu
erwirtschaften.
Dabei könnte alles so einfach sein.
Verzichten wir auf ein Ausquetschen unserer Umgebung, nehmen wir Abstand
zu der ewigen Jagt nach maximalem Gewinn und distanzieren wir uns von
Profitgier wird es uns langfristig und logischerweise besser gehen.
Unser gedankenlose Konsum, das selbstverständliche Vorhandensein eines
erschlagenden Produkte - Überangebots plus eine allgegenwärtige aggressive
Werbung erziehen uns zu Sklaven von künstlich aufgedrückten
Bedürfnissen.
Schalten wir einen Gang runter und überlegen warum es uns trotz dieser
angeblichen Vielfalt in den Märkten nicht wirklich gut geht.
Dann werden wir auf BIO - Produkte automatisch zurück greifen.
Für uns, für unsere Kinder.
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